Ratgeber ETF Sparplan Vergleich 2026: Anbieter & Kosten


ETF Sparplan Vergleich 2026: Anbieter & Kosten

2026: ETF-Sparpläne sind der König der Geldanlage. Nie war es einfacher, günstiger und effizienter, Vermögen aufzubauen. Dieser Artikel vergleicht Top-Anbieter wie Trade Republic, Scalable Capital und ING, beleuchtet Kriterien, Strategien & Steuern.

Der Wandel der Geldanlage: ETF-Sparpläne im Jahr 2026

Wir schreiben den 27. Dezember 2025. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und viele Anleger nutzen die ruhigen Tage zwischen den Jahren, um ihre Finanzen für 2026 zu ordnen. In der deutschen Finanzlandschaft hat sich in den letzten Jahren ein Instrument als unangefochtener König des Vermögensaufbaus etabliert: der ETF-Sparplan. Während früher Bausparverträge und Kapitallebensversicherungen die Aktenordner der deutschen Haushalte füllten, sind es heute digitale Depots auf dem Smartphone. Die Demokratisierung der Geldanlage ist nahezu abgeschlossen. Nie war es einfacher, günstiger und effizienter, am globalen Kapitalmarkt teilzunehmen.

Der Blick auf das Jahr 2026 zeigt eine reife Branche. Der Kampf um die Neukunden, der Anfang der 2020er Jahre durch die sogenannten Neobroker entfacht wurde, hat zu einer dauerhaften Senkung der Gebühren geführt. Was früher als Sonderaktion galt – der kostenlose Sparplan – ist heute Hygienefaktor und Standarderwartung der Kunden. Für den Verbraucher ist das eine goldene Ära. Doch mit der Fülle an Angeboten steigt auch die Komplexität. Welcher Anbieter passt zu wem? Wo verstecken sich noch Kosten, und wer bietet die beste technische Infrastruktur?

Ein ETF-Sparplan ist im Grunde nichts anderes als ein Dauerauftrag für das eigene Vermögen. Statt Geld auf ein kaum verzinstes Girokonto zu schieben, wird es automatisch in einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) investiert. Dieser Automatismus ist der Schlüssel zum Erfolg. Er eliminiert emotionale Fehlentscheidungen und sorgt durch den Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt) dafür, dass Anleger bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger Anteile kaufen. Im Jahr 2026 ist die Hürde dafür so niedrig wie nie: Bereits ab einem Euro Sparrate lassen sich bei vielen Anbietern Portfolios aufbauen.

Die Kriterien: Worauf es bei der Anbieterwahl 2026 ankommt

Bevor wir tief in den Vergleich der einzelnen Banken und Broker einsteigen, müssen wir definieren, was einen "guten" Anbieter im Jahr 2026 überhaupt ausmacht. Die Zeiten, in denen allein die Ordergebühr das Entscheidungskriterium war, sind vorbei. Da fast alle relevanten Player kostenlose Sparpläne anbieten, verschiebt sich der Fokus auf andere Qualitätsmerkmale.

Ein entscheidender Faktor ist das Angebot an besparbaren ETFs. Ein guter Broker sollte nicht nur die Standard-Indizes wie den MSCI World oder den FTSE All-World abdecken, sondern auch Nischenmärkte, Themen-ETFs oder spezielle Strategien wie Smart-Beta-Faktoren anbieten. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Während Basis-Anleger mit 500 ETFs glücklich werden, benötigen fortgeschrittene Investoren oft Zugriff auf das volle Universum von über 2.000 Produkten.

Ein zweiter, oft unterschätzter Punkt ist die Ausführungsqualität und das Zeitmanagement. Wann wird der Sparplan ausgeführt? Kann ich den Tag frei wählen (z.B. zum 1., 15. oder gar einen individuellen Tag)? Wie flexibel kann ich die Raten anpassen? Gute Anbieter erlauben im Jahr 2026 eine Anpassung per App in Echtzeit, die sofort für die nächste Ausführung gilt. Starre Fristen von mehreren Tagen Vorlauf wirken heute antiquiert.

Zusätzlich gewinnt das Thema "Zinsen auf das Verrechnungskonto" an Bedeutung. Da die Zinswende der Zentralbanken sich stabilisiert hat, erwarten Kunden, dass nicht investiertes Kapital auf dem Verrechnungskonto ebenfalls Rendite abwirft. Ein Broker, der hier 0 Prozent bietet, hat im Vergleich zu Wettbewerbern, die den EZB-Einlagezins (oder nahe daran) weitergeben, einen schweren Stand. Dies ist Teil der Gesamtrenditebetrachtung.

Neobroker vs. Etablierte Banken: Ein Grabenkampf?

Die Unterscheidung zwischen "neuen, wilden Apps" und "seriösen Hausbanken" verschwimmt zunehmend. Die Neobroker wie Trade Republic oder Scalable Capital sind längst keine Start-ups mehr, sondern regulierte Finanzinstitute mit Millionen von Kunden und profitablen Geschäftsmodellen. Umgekehrt haben die Direktbanken wie ING, Comdirect oder Consorsbank ihre Apps modernisiert und Gebührenstrukturen angepasst, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dennoch gibt es Unterschiede in der DNA. Neobroker sind "Mobile First". Die gesamte Benutzerführung ist auf das Smartphone ausgelegt. Das ist extrem komfortabel, kann aber bei komplexen Analysen am kleinen Bildschirm einschränken. Etablierte Direktbanken bieten oft ein mächtiges Web-Interface für den Desktop, was gerade bei der Verwaltung größerer Depots oder der Steueroptimierung hilfreich sein kann. Zudem bieten sie oft das "Alles-aus-einer-Hand"-Prinzip: Girokonto, Kreditkarte, Baufinanzierung und Depot unter einem Dach.

Detaillierte Analyse: Trade Republic

Trade Republic gilt als der Pionier des mobilen Investierens in Deutschland und hat auch 2026 eine dominierende Marktstellung. Das Angebot ist bestechend simpel: Es gibt keine Orderprovisionen für Sparpläne. Egal ob man 10 Euro oder 5.000 Euro monatlich spart, die Ausführung ist kostenfrei. Lediglich marktübliche Spreads fallen an.

Mit über 1.555 sparplanfähigen ETFs deckt der Berliner Broker den Großteil des Bedarfs ab. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, auch Bruchstücke von Aktien und ETFs zu erwerben. Das bedeutet, dass der Sparbetrag immer voll investiert wird. Wer 50 Euro spart, bekommt für exakt 50 Euro Anteile, auch wenn der Kurs des ETFs gerade bei 80 Euro steht. Das Restgeld liegt nicht nutzlos herum.

Ein weiteres Feature, das Trade Republic 2026 stark macht, ist die Integration von Zinsen. Das Verrechnungskonto wird verzinst, was das Depot zu einer echten Alternative zum Tagesgeldkonto macht. Die App ist minimalistisch, was Einsteiger lieben, Profis aber manchmal Detailtiefe vermissen lässt. Die Ausführung der Sparpläne erfolgt über die Börse Lang & Schwarz Exchange, was lange Handelszeiten garantiert.

Detaillierte Analyse: Scalable Capital

Scalable Capital positioniert sich als der etwas analytischere Konkurrent. Mit einem Angebot von rund 2.640 kostenlosen ETF-Sparplänen ist die Auswahl hier gigantisch. Scalable bietet Zugang zu fast jedem in Deutschland zugelassenen ETF. Das Modell unterscheidet sich leicht durch die Einführung eines "Prime"-Status (ein Abo-Modell), aber für reine Sparplan-Nutzer ist der "Free Broker" völlig ausreichend, da Sparpläne auch dort kostenlos sind.

Ein großer Pluspunkt bei Scalable ist die Desktop-Version. Wer seine Finanzen lieber am großen Bildschirm mit Maus und Tastatur regelt, findet hier eine hervorragende Oberfläche mit guten Analyse-Tools, Portfolio-Gruppen und Charts. Die Bank im Hintergrund ist die Baader Bank. Das sorgt für Sicherheit, führt aber manchmal zu etwas längeren Buchungszeiten bei Ein- und Auszahlungen im Vergleich zu anderen Anbietern.

Auch Scalable bietet Zinsoptionen auf das Guthaben, allerdings oft gekoppelt an das Prime-Modell. Für den reinen ETF-Sparer, der nur monatlich abbuchen lässt, ist Scalable aufgrund der riesigen Auswahl oft die erste Wahl, besonders wenn Nischen-ETFs oder spezielle Sektor-Wetten gewünscht sind, die andere Broker nicht führen.

Detaillierte Analyse: ING (ehemals ING-DiBa)

Die ING ist Deutschlands größte Direktbank und hat den Angriff der Neobroker am besten pariert. Ihre Strategie: Qualität und Vertrauen gepaart mit aggressiven Preissenkungen im ETF-Bereich. Im Jahr 2026 sind bei der ING alle ETF-Sparpläne gebührenfrei in der Ausführung. Das ist ein massives Argument für Kunden, die ihr Depot nicht bei einem Drittanbieter, sondern bei ihrer Hausbank führen wollen.

Der Vorteil liegt in der Integration. Wer sein Girokonto bei der ING hat, sieht sein Depot direkt daneben. Überweisungen finden in Echtzeit statt. Das Sicherheitsgefühl ist bei vielen Anlegern hier höher, da die ING als systemrelevante Großbank wahrgenommen wird. Der Service ist telefonisch gut erreichbar, was bei Neobrokern oft nur per Chat oder E-Mail möglich ist.

Ein kleiner Nachteil ist die Dynamik bei den Einmalkäufen. Während Sparpläne kostenlos sind, kosten einmalige Käufe außerhalb des Sparplans oft noch Gebühren (z.B. 4,90 Euro + 0,25%), was deutlich teurer ist als bei den Neobrokern (dort oft 0 bis 1 Euro). Für den reinen Sparplan-Investoren ist die ING jedoch eine exzellente, solide Wahl ohne versteckte Haken.

Detaillierte Analyse: DKB und weitere Verfolger

Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat ebenfalls eine treue Fangemeinde. Lange Zeit war das Preismodell hier etwas komplexer mit Fixgebühren pro Ausführung (z.B. 1,50 Euro). Inzwischen hat auch die DKB viele Aktions-ETFs, die kostenlos besparbar sind, doch das Standard-Modell für Nicht-Aktions-ETFs sieht oft noch Gebühren vor. Hier lohnt sich für 2026 ein genauer Blick in das Preis- und Leistungsverzeichnis.

Ein großer Vorteil der DKB war traditionell die Stärke bei ausländischen Dividenden und Quellensteuern, doch für den klassischen ETF-Sparer ist dies weniger relevant. Die Benutzeroberfläche der DKB wurde modernisiert, hinkt aber in Sachen "User Experience" (UX) den Neobrokern noch etwas hinterher.

Nicht vergessen sollte man Anbieter wie Smartbroker+ oder Traders Place. Smartbroker+ hat nach einer schwierigen Migrationsphase im Jahr 2024/2025 nun eine stabile Plattform. Sie bieten oft das Beste aus zwei Welten: Die günstigen Preise der Neobroker, aber den Zugang zu allen deutschen Handelsplätzen, was für Profis wichtig ist, die den besten Kurs (Spread) suchen.

Tabellarischer Überblick: Die Top-Anbieter im direkten Vergleich

Um die Entscheidung zu erleichtern, hier eine Übersicht der wichtigsten Konditionen (Stand Ende 2025 für das Jahr 2026):

Anbieter Kosten pro Sparplan-Ausführung Anzahl Sparpläne (ca.) Mindestsparrate Besonderheit
Scalable Capital 0,00 € 2.600+ 1 € Riesige Auswahl, Top Desktop-Webinterface
Trade Republic 0,00 € 1.550+ 1 € Beste App, Zinsen auf Cash, Visa Karte mit Saveback
ING 0,00 € (alle ETFs) 1.000+ 1 € Solide Hausbank, alles in einer App, Top Service
DKB 1,50 € (Standard) / 0,00 € (Aktionen) 2.000+ versch. Gute Option für Bestandskunden
Smartbroker+ 0,00 € 1.500+ 1 € Zugang zu vielen Handelsplätzen

Die versteckten Kosten: Spreads und TER

Wenn ein Broker mit "0 Euro Gebühren" wirbt, fragt sich der kritische Anleger zu Recht: Wovon leben die eigentlich? Die Antwort liegt teilweise in Rückvergütungen von den Handelsplätzen (Payment for Order Flow), aber auch in den Produktkosten selbst, die jedoch nicht an den Broker, sondern an den ETF-Anbieter fließen.

Anleger müssen zwei Kostenebenen unterscheiden. Erstens die Kosten des Brokers (Depotführung, Ordergebühren). Diese sind, wie gezeigt, bei den Top-Anbietern für Sparpläne quasi null. Zweitens die Kosten des Produkts, die sogenannte TER (Total Expense Ratio). Ein guter Welt-ETF kostet heute zwischen 0,12% und 0,22% pro Jahr. Diese Gebühr wird nicht vom Konto abgebucht, sondern täglich unsichtbar aus dem Fondsvolumen entnommen. Sie mindert die Rendite minimal.

Ein dritter Kostenfaktor ist der Spread, also die Geldbriefspanne. Das ist die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs an der Börse. Bei Sparplänen ist dieser Punkt besonders wichtig, da die Ausführung oft zu festen Zeiten erfolgt (z.B. morgens um 9:00 Uhr oder nachmittags um 15:30 Uhr). Gute Broker führen die Sparpläne zu Zeiten aus, in denen die Referenzbörse Xetra geöffnet ist (zwischen 09:00 und 17:30 Uhr). In diesem Zeitfenster sind die Spreads am engsten und die Kurse am fairsten. Werden Sparpläne spät abends oder früh morgens ausgeführt, zahlen Anleger oft versteckte Aufschläge durch schlechtere Kurse.

Anlagestrategien für den Sparplan 2026

Die Technik ist das eine, die Strategie das andere. Welcher ETF soll es denn nun sein? Auch 2026 gilt die alte Börsenweisheit: "Hin und her macht Taschen leer". Ein guter Sparplan ist langweilig. Er läuft über Jahre oder Jahrzehnte.

Die populärste Strategie bleibt das Welt-Portfolio. Ein einziger ETF, der die gesamte Weltwirtschaft abbildet, ist für 90% der Privatanleger die beste Lösung. Hier dominieren zwei Indizes:

  • MSCI World / MSCI ACWI: Der Klassiker deckt die Industrieländer ab (ACWI nimmt Schwellenländer dazu).
  • FTSE All-World: Der große Konkurrent von Vanguard, der Industrie- und Schwellenländer in einem Produkt vereint.

Für Anleger, die 2026 neu starten, empfiehlt sich oft die "One-ETF-Solution" mit einem FTSE All-World oder MSCI ACWI IMI. Damit kauft man mit einer Sparrate Anteile an über 3.000 bis 9.000 Unternehmen weltweit. Die Diversifikation ist maximal, das Risiko von Einzelpleiten eliminiert.

Fortgeschrittene nutzen Core-Satellite-Strategien. Dabei bildet ein Welt-ETF den Kern (Core, z.B. 70% der Sparrate), während kleinere Satelliten (je 10-15%) spezielle Themen abdecken. 2026 sind hier Themen wie Cybersecurity, Indien oder Künstliche Intelligenz beliebt. Doch Vorsicht: Sektor-Wetten erhöhen das Risiko deutlich.

Der Faktor Automatisierung und Psychologie

Warum sind Sparpläne so erfolgreich? Weil sie die menschliche Psychologie austricksen. Wir Menschen sind schlecht darin, den richtigen Marktzeitpunkt zu finden (Market Timing). Wenn die Kurse fallen, haben wir Angst und kaufen nicht – obwohl es dann am günstigsten wäre. Wenn die Kurse steigen, werden wir gierig und kaufen zu teuer.

Der Sparplan nimmt diese Entscheidung ab. Am 1. des Monats wird gekauft, egal was die Nachrichten sagen. Ob Krise, Boom oder Seitwärtsbewegung – der Sparplan läuft. Über lange Zeiträume von 10, 15 oder 20 Jahren glättet sich der Einstiegskurs. Im Jahr 2026 bieten Apps zudem Funktionen wie "Dynamisierung". Man kann einstellen, dass die Sparrate automatisch jedes Jahr um z.B. 3% oder 5% steigt. Das gleicht die Inflation aus und passt sich oft an steigende Gehälter an, ohne dass man aktiv werden muss. Dies ist einer der mächtigsten Hebel für den langfristigen Vermögensaufbau.

Steuerliche Aspekte: Vorabpauschale und Freistellung

Auch 2026 kommt niemand am deutschen Steuerrecht vorbei. Erträge aus Kapitalvermögen unterliegen der Abgeltungsteuer (25% plus Soli und ggf. Kirchensteuer). Doch es gibt den Sparer-Pauschbetrag. Dieser liegt (Stand Ende 2025) bei 1.000 Euro pro Person (2.000 Euro für Ehepaare). Bis zu dieser Grenze sind Gewinne steuerfrei.

Wichtig für ETF-Sparer ist die sogenannte Vorabpauschale. Da viele ETFs (besonders thesaurierende, die Dividenden automatisch wiederanlegen) keine Ausschüttungen vornehmen, auf die der Staat direkt zugreifen kann, wird zu Beginn des Jahres eine fiktive Steuer auf den Wertzuwachs erhoben, sofern der Basiszinssatz positiv ist. Anleger müssen also darauf achten, dass auf dem Verrechnungskonto des Sparplans Anfang Januar genug Liquidität liegt, oder einen ausreichenden Freistellungsauftrag eingerichtet haben.

Die guten Anbieter im Test erledigen den Steuerkram automatisch. Sie führen die Steuer ab, verrechnen Verluste mit Gewinnen und beachten den eingereichten Freistellungsauftrag. Dies ist ein gewichtiger Vorteil gegenüber ausländischen Brokern, bei denen man die Steuererklärung selbst machen muss.

Einrichtung in 5 Minuten: So gelingt der Start

Für Einsteiger, die diesen Artikel lesen und noch keinen Sparplan haben, ist der Prozess 2026 denkbar einfach. Die Zeiten von PostIdent-Verfahren in der Filiale der Deutschen Post sind weitgehend vorbei (obwohl noch möglich). Der Standard ist Video-Ident oder die Identifizierung über den neuen Personalausweis (eID).

  1. App laden / Registrieren: Entscheiden Sie sich für einen der Top-Anbieter (z.B. Trade Republic oder Scalable).
  2. Identifizierung: Halten Sie Ihren Ausweis bereit. Per Video-Chat oder eID-Funktion ist das Konto in wenigen Minuten eröffnet.
  3. Geld einzahlen: Überweisen Sie einen Startbetrag oder richten Sie ein SEPA-Lastschriftmandat ein, damit der Broker direkt vom Girokonto abbuchen kann.
  4. ETF suchen: Nutzen Sie die Suchfunktion. Geben Sie "Welt" oder direkt eine ISIN (Internationale Wertpapierkennnummer) ein, z.B. für den Vanguard FTSE All-World.
  5. Sparplan erstellen: Klicken Sie auf "Sparplan", geben Sie den Betrag ein (z.B. 50 Euro), wählen Sie das Intervall (monatlich) und den Ausführungstag. Fertig.

Der Blick in die Zukunft der Sparpläne zeigt eine Verschmelzung der Anlageklassen. Während reine ETF-Sparpläne der Standard bleiben, bieten Plattformen wie Trade Republic oder Scalable Capital zunehmend "Misch-Sparpläne" an. Nutzer können in einem Rutsch nicht nur in Aktien-ETFs investieren, sondern prozentual auch Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum beimischen.

Auch wenn Krypto-Assets hochvolatil sind, nutzen viele junge Anleger die Möglichkeit, beispielsweise 95% in einen Welt-ETF und 5% in Bitcoin zu sparen – vollautomatisiert in einer App. Solche Features waren vor wenigen Jahren noch undenkbar oder technisch sehr aufwendig. Auch Rohstoff-ETCs (z.B. Gold) lassen sich problemlos integrieren. Ein Gold-Sparplan dient vielen als Absicherung gegen Krisenszenarien.

Ein weiterer Trend ist das "Social Saving". Erste Ansätze zeigen, dass man Sparpläne teilen oder gemeinsam besparen kann – etwa für Patenkinder oder als Paar, auch ohne komplizierte Gemeinschaftskonten, sondern über moderne Vollmachts-Lösungen in der App.

Risikomanagement: Nicht alles auf eine Karte setzen

Trotz der Euphorie über niedrige Kosten und einfache Apps darf das Risiko nicht ausgeblendet werden. Ein ETF-Sparplan investiert in den Aktienmarkt. Und dieser kann schwanken. Ein Crash von 30% oder 40% ist historisch gesehen alle paar Jahre normal. Wer 2026 einen Sparplan startet, muss wissen: Das Geld sollte für mindestens 10, besser 15 Jahre entbehrlich sein.

Die Sicherheit des Brokers selbst ist in Deutschland jedoch sehr hoch. Das investierte Geld in ETFs gilt als Sondervermögen. Das bedeutet: Geht der Broker (Trade Republic, Scalable etc.) oder die Depotbank (Baader Bank, BNP Paribas etc.) pleite, fällt das ETF-Vermögen nicht in die Insolvenzmasse. Es gehört weiterhin dem Kunden und kann zu einem anderen Depot übertragen werden. Lediglich das nicht investierte Bargeld auf dem Verrechnungskonto unterliegt der Einlagensicherung (gesetzlich bis 100.000 Euro). Hier punkten deutsche Anbieter durch hohe Standards.

Ein Aspekt, der oft vergessen wird: Die Übertragbarkeit. Sollten sich die Gebühren bei einem Anbieter 2027 oder 2028 drastisch verschlechtern, kann man das gesamte Depot zu einem anderen Anbieter umziehen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass dieser Depotübertrag innerhalb Deutschlands kostenlos sein muss (auch wenn fremde Spesen anfallen können). Man bindet sich also nicht auf ewig, was die Marktmacht der Verbraucher stärkt.

Die Rolle von Nachhaltigkeit (ESG/SRI)

Im Jahr 2026 ist nachhaltiges Investieren kein Nischenthema mehr. Viele Anleger möchten nicht, dass ihr Geld in Waffen, Tabak oder fossile Brennstoffe fließt. Die Anbieter haben darauf reagiert. In den Suchmasken der Apps lassen sich ETFs heute sehr genau nach ESG (Environmental, Social, Governance) oder SRI (Socially Responsible Investing) Kriterien filtern.

Es ist jedoch Vorsicht geboten: Die Begriffsvielfalt ist groß und "Greenwashing" noch immer ein Thema. Wer wirklich streng nachhaltig investieren will, muss sich die Indizes genau ansehen (z.B. MSCI World SRI vs. MSCI World ESG Screened). Die großen Broker bieten hierzu oft Factsheets und Nachhaltigkeits-Scores direkt in der App an, um Transparenz zu schaffen. Ein nachhaltiger Sparplan kostet in der Regel nicht mehr Gebühren als ein konventioneller, die TER ist vergleichbar günstig.

Fazit für den Sparer? Nein, der Weg ist das Ziel

Der Vergleich zeigt deutlich: Es gab nie einen besseren Zeitpunkt als 2026, um passiv Vermögen aufzubauen. Die Werkzeuge sind geschärft, die Kosten sind im Keller. Ob man sich nun für die moderne Oberfläche von Trade Republic, die analytische Tiefe von Scalable Capital oder die Verlässlichkeit der ING entscheidet, ist fast zweitrangig. Viel wichtiger ist die Entscheidung, überhaupt zu beginnen und die Sparrate so hoch wie möglich, aber so niedrig wie nötig anzusetzen, um auch in volatilen Zeiten durchzuhalten.

Wer die Wahl hat, sollte auf eine Plattform setzen, die ihm persönlich zusagt. Die beste App nützt nichts, wenn man sie ungern öffnet. Umgekehrt hilft die günstigste Gebühr nichts, wenn der Service im Problemfall nicht erreichbar ist. Die Top-Anbieter liegen in ihren Leistungen sehr nah beieinander, sodass Nuancen wie Zinsen auf Cash oder die Verfügbarkeit eines bestimmten Nischen-ETFs den Ausschlag geben können.



Über den Autor

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Andreas Vonoia

Finanz-Experte

Hallo, mein Name ist Andreas Vonoia, und ich bin ein erfahrener Finanzredakteur bei zinsen.net. Ich habe mich auf die Themen Anleihen, Kredite und Zinsen spezialisiert und kenne mich bestens mit verschiedenen Kontoarten wie Girokonto, Tagesgeldkonto, Kreditkarten und Festgeldkonto aus. Mit leicht verständlichen und informativen Texten möchte ich dir helfen, die besten Entscheidungen für deine Finanzen zu treffen.

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