Ratgeber Zinssitzung der EZB am 15.06.2023


Die EZB hat wieder die Zinsen angehoben. Warum es wieder eine Zinserhöhung gab erfährst du in diesem Artikel.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Besorgnis über die anhaltend hohe Inflation geäußert und bekräftigt ihre Entschlossenheit, den Inflationsanstieg in einem angemessenen Zeitrahmen auf das mittelfristige Ziel von 2% zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der EZB-Rat entschieden, die drei zentralen Zinssätze jeweils um 25 Basispunkte zu erhöhen.

Die Leitzinsen werden angehoben

Im Hinblick auf die Leitzinsen der EZB hat der Rat beschlossen, die drei Leitzinssätze jeweils um 25 Basispunkte anzuheben. Daher werden der Hauptrefinanzierungszinssatz sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität ab dem 21. Juni 2023 auf 4,00%, 4,25% bzw. 3,50% angehoben.

Zinserhöhung nötig

Die aktuelle Anpassung der Zinssätze spiegelt die neueste Bewertung des EZB-Rates bezüglich der Inflationserwartungen, der Inflationsdynamik und der Effektivität der Geldpolitik wider. Prognosen des Eurobanker zufolge wird die Gesamtinflation im Durchschnitt 5,4% im Jahr 2023, 3,0% im Jahr 2024 und 2,2% im Jahr 2025 betragen. Die Indikatoren für den Preisdruck sind nach wie vor hoch, obwohl einige Anzeichen eine Abschwächung zeigen.

Prognosen werden korrigiert

Die Euro-Experten haben ihre Prognosen für die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel korrigiert, vor allem für dieses und das nächste Jahr. Sie schätzen nun 5,1% für 2023, 3,0% für 2024 und 2,3% für 2025. Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum wurden leicht nach unten korrigiert. Die Erwartungen liegen jetzt bei einem Wachstum von 0,9% für 2023, 1,5% für 2024 und 1,6% für 2025.

Kreditwachstum wird gebremst

Die bisherigen Zinserhöhungen der EZB haben einen starken Einfluss auf die Finanzbranche und beginnen, sich in der gesamten Wirtschaft bemerkbar zu machen. Kreditkosten sind erheblich gestiegen und das Kreditwachstum verlangsamt sich.

2%-Ziel hat Priorität

Der EZB-Rat wird in der Zukunft weitere Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass die Leitzinsen der EZB auf einem hinreichend restriktiven Niveau liegen, um eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum 2%-Ziel zu gewährleisten. Dieses Niveau wird so lange beibehalten, wie es notwendig ist. Der EZB-Rat wird weiterhin datenbasiert agieren und seine Entscheidungen hauptsächlich auf seiner Bewertung der Inflationsaussichten stützen.

Die EZB hat bestätigt, dass sie ab Juli 2023 die Rückzahlungen aus dem Ankaufsprogramm für Anleihen nicht reinvestieren wird.

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Andreas Vonoia

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