Ratgeber Santander vs. PSD Bank: Wer hat bessere Festgeldkonditionen?
Der Vergleich zeigt, dass Santanders Festgeld höhere Zinsen (bis 2,5 % p.a.) und breitere Laufzeiten (6 Monate bis 8 Jahre) bietet, während PSD‑Banken mit niedrigeren Mindesteinlagen und persönlicher Beratung punkten.
Einleitung
Festgeld bleibt für viele Sparer eine der sichersten Anlageformen, weil der Zinssatz über die gesamte Laufzeit festgeschrieben ist. In Deutschland stehen neben Direktbanken auch zahlreiche Genossenschaftsbanken im Wettbewerb. Dieser Artikel vergleicht die aktuellen Konditionen von Santander und den PSD‑Banken und zeigt, welche Unterschiede in Zinsen, Laufzeiten, Mindesteinlagen und weiteren Aspekten bestehen.
Zinssätze im Oktober 2025
Die Höhe des Nominalzinses ist für die Rendite das wichtigste Kriterium. Zum Stichtag 12.10.2025 liegen die Angebote wie folgt:
- Santander:
- 6 Monate: 1,75 % p.a.
- 1 Jahr: 2,05 % p.a.
- 2 Jahre: 2,15 % p.a.
- 3 Jahre: 2,35 % p.a.
- 4 Jahre: 2,50 % p.a. (höchster Zinssatz)
- 5 bis 8 Jahre: abgestuft zwischen 2,40 % und 2,45 % p.a.
- PSD‑Bank (regional variierend):
- 12 Monate: 1,60 % p.a.
- 24 Monate: 1,80 % p.a.
- 36 Monate: 2,00 % p.a.
- 48 Monate: 2,15 % p.a.
- 60 Monate: 2,20 % p.a.
Im direkten Vergleich liegen die Santander‑Zinssätze bei vergleichbaren Laufzeiten meist um 0,10 % bis 0,30 % höher.
Laufzeiten und Flexibilität
Die Auswahl an Laufzeiten bestimmt, wie schnell das Kapital wieder verfügbar ist.
- Santander bietet sehr kurze Laufzeiten ab 6 Monaten bis zu 8 Jahren. Die große Spanne ermöglicht es, das Geld exakt an persönliche Planungen anzupassen.
- PSD‑Bank beschränkt sich in der Regel auf 12 bis 60 Monate. Längere Laufzeiten sind selten und meist nur in einzelnen Regionalfilialen verfügbar.
Beide Institute erlauben keine vorzeitige Verfügung, außer in Sonderfällen (z. B. Todesfall). Einige PSD‑Banken zeigen jedoch gelegentlich Kulanz, indem sie gegen einen Zinsabschlag eine vorzeitige Auszahlung gestatten.
Mindest‑ und Höchstanlagebeträge
Die Höhe des zu investierenden Kapitals beeinflusst die Zugänglichkeit des Angebots.
Kriterium | Santander | PSD‑Bank |
---|---|---|
Mindestanlage | 2.500 € | 500 € – 5.000 € (je nach Regionalbank) |
Höchstanlage | keine Obergrenze | 100.000 € – 500.000 € (regional unterschiedlich) |
Einlagensicherung | 100.000 € gesetzlich + erweiterter Schutz | 100.000 € gesetzlich + BVR‑Sicherungsverbund |
Für Anleger mit höheren Beträgen ist Santander attraktiver, weil keine Obergrenze besteht. Kleinsparer finden bei den PSD‑Banken häufig niedrigere Einstiegshürden.
Die gesetzliche Einlagensicherung schützt Einlagen bis zu 100 000 €, zusätzlich bieten beide Institute erweiterte Sicherungsmechanismen.
Gebührenstruktur
Festgeldkonten sind grundsätzlich gebührenfrei, dennoch können Nebenkosten entstehen.
- Santander: Keine Kontoführungsgebühren, keine Abschlussgebühren. Für Zusatzleistungen wie eine persönliche Beratung können separate Kosten anfallen, die jedoch selten genutzt werden.
- PSD‑Bank: Auch hier fallen in der Regel keine Gebühren für das Festgeldkonto an. Einige Regionalbanken berechnen jedoch eine geringe Verwaltungsgebühr, wenn das Konto online eröffnet wird, oder erheben Kosten für eine vorzeitige Verfügung. Weitere Informationen zu möglichen Laufzeit‑Varianten finden Sie in unserem Beitrag zu kurzen und langen Laufzeiten.
Beachten Sie zudem die Einlagensicherung, die Ihnen im Falle einer Bankeninsolvenz Sicherheit bietet.
Zinsgutschrift und Zinseszinseffekt
Wie die Zinsen dem Anleger gutgeschrieben werden, hat Einfluss auf die Gesamtrendite.
- Santander schreibt die Zinsen jährlich oder zum Ende der Laufzeit gut. Die jährliche Gutschrift ermöglicht es, den Zinseszinseffekt bereits während der Laufzeit zu nutzen, sofern das Geld nicht vorzeitig entnommen wird.
- PSD‑Bank legt den Zins meist am Laufzeitende an. Der Zinseszinseffekt entsteht erst nach Ablauf der gesamten Anlagedauer, was die effektive Rendite leicht reduziert.
Einlagensicherung und Bankstabilität
Beide Institute sind durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 € pro Kunde geschützt.
- Santander ist Teil der spanischen Banco Santander, einer der größten Bankengruppen Europas. Zusätzlich zum gesetzlichen Schutz ist das Institut Mitglied im Einlagensicherungsfonds des deutschen Bankenverbands, der im Extremfall weitere Mittel bereitstellt.
- PSD‑Bank ist genossenschaftlich organisiert und Mitglied im Sicherungssystem der Volks‑ und Raiffeisenbanken. Dieses Netzwerk bietet einen zusätzlichen Schutz, der über die gesetzliche Grenze hinausgehen kann, je nach regionaler Ausgestaltung.
Die Stabilität beider Banken wird von der BaFin streng überwacht, sodass das Risiko eines Ausfalls als sehr gering einzustufen ist. Auch beim Tagesgeld profitieren Sparer von vergleichbaren Sicherungsmechanismen.
Neukundenaktionen und Sonderkonditionen
Zusätzliche Anreize können die Entscheidung beeinflussen.
- Santander bietet gelegentlich Sonderzinsen für Tagesgeldkonten, nicht jedoch für Festgeld. Kombi‑Angebote, bei denen ein Teil der Anlage in einen Fonds umgeschichtet wird, können höhere effektive Zinsen (z. B. 3,2 % p.a. für 6 Monate) ermöglichen, allerdings ist das Risiko des Fondsanteils zu berücksichtigen.
- PSD‑Bank führt selten Prämien ein. Gelegentlich gibt es Aktionen, bei denen Neukunden für die ersten 6 Monate einen leicht erhöhten Zinssatz erhalten, jedoch liegt dieser immer noch unter den Top‑Angeboten von Santander.
Kontoeröffnung und digitale Verwaltung
Der Aufwand bei der Kontoeröffnung ist ein wichtiger Faktor, besonders für digital affines Publikum.
- Santander ermöglicht eine vollständig digitale Kontoeröffnung über das Online‑Portal. Ein Referenzkonto (z. B. Tagesgeld) ist erforderlich, um die Identität zu prüfen.
- PSD‑Bank bietet je nach Regionalbank sowohl Online‑ als auch Filialverfahren an. Der persönliche Service wird betont, was insbesondere für Kunden mit Fragen zur Vertragsgestaltung von Vorteil ist. Der digitale Prozess ist jedoch weniger automatisiert als bei Santander.
Zielgruppen und Anlagestrategien
Die jeweiligen Angebote sprechen unterschiedliche Kundensegmente an.
- Santander richtet sich an online‑affine Sparer, die größere Beträge investieren und von höheren Zinssätzen profitieren wollen. Die breite Laufzeitpalette und die digitale Abwicklung passen gut zu einer langfristigen, automatisierten Anlagestrategie.
- PSD‑Bank spricht eher konservative Anleger an, die Wert auf persönliche Beratung legen und kleinere Beträge anlegen. Die regionalen Banken profitieren von einem hohen Vertrauensgrad in der jeweiligen Gemeinschaft.
Steuerliche Behandlung
Die Zinserträge aus Festgeld werden in Deutschland mit der Abgeltungssteuer von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer belastet. Beide Institute führen die Steuer automatisch an das Finanzamt ab, sofern ein Freistellungsauftrag bis zu 1.000 € (bzw. 2.000 € für Zusammenveranlagung) hinterlegt ist. Es gibt keine Unterschiede in der steuerlichen Behandlung zwischen Santander und den PSD‑Banken.
Praktische Tipps für die Auswahl
- Vergleichen Sie die effektiven Jahreszinsen (inkl. Zinseszinseffekt) für Ihre gewünschte Laufzeit.
- Prüfen Sie, ob die Mindesteinlage zu Ihrem verfügbaren Kapital passt.
- Beachten Sie die Zinsgutschrift: Jahresweise oder am Laufzeitende?
- Berücksichtigen Sie mögliche Gebühren bei vorzeitiger Verfügung, falls Flexibilität wichtig ist.
- Nutzen Sie den Freistellungsauftrag, um die Abgeltungssteuer zu reduzieren.
- Lesen Sie die Vertragsbedingungen genau, insbesondere Klauseln zu Kündigungsfristen und Sonderaktionen.
Zusammenfassung der wichtigsten Unterschiede
- Zinssatz: Santander leicht höher, besonders bei 4‑jährigen Laufzeiten.
- Laufzeitbandbreite: Santander von 6 Monaten bis 8 Jahre, PSD‑Bank meist 12‑60 Monate.
- Mindestanlage: Santander 2.500 €, PSD‑Bank bereits ab 500 €.
- Digitale Abwicklung: Santander vollständig online, PSD‑Bank kombiniert Online‑ und Filialservice.
- Zinsgutschrift: Santander jährlich möglich, PSD‑Bank meist erst am Laufzeitende.
- Einlagensicherung: Beide gesetzlich gesichert, zusätzliche Sicherungsfonds variieren.
Für Anleger, die eine höhere Rendite und flexible Laufzeitoptionen suchen, erscheint Santander im Moment vorteilhafter. Wer hingegen eine persönliche Beratung und niedrigere Mindesteinlagen bevorzugt, findet bei den PSD‑Banken ein passendes Angebot. Weitere Details zu den jeweiligen Produkten erhalten Sie direkt auf den Webseiten der Institute oder bei einem persönlichen Beratungsgespräch.
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